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Komischer Name für einen deutschen Klassiker – Black Forest Cake

Es war eine Überwindung für mich so etwas wie einen Blog bzw. Food-Blog zu starten. Ich wollte das eigentlich schon immer machen, aber hatte nie den wirklichen Anreiz oder die richtige Motivation dazu, es in die Wege zu leiten. Dennoch schreib ich jetzt hier, nicht genau wissend, ob überhaupt irgendjemand diesen Blog lesen wird. Kurz zum Hintergrund der ganzen Sache:

Vor gut einem Jahr hab ich meine Leidenschaft entdeckt neue Sache zu testen und mit meinen Backwerken meine Familie zu erfreuen. Das war eigentlich der Grundstein der „Operation: Kalorienbombe“ – wie ich sie gerne scherzhaft nenne. Aus den anfänglichen 1-2-mal backen im Monat wurde im Laufe der Zeit eine fast tägliche Back-Affinität, die schon sehr in Dekadenz teilweise ausartete. Dennoch fanden meine Sachen meist großen Anklang, weswegen ich damit weitergemacht habe.
Früher hatte ich keine Ahnung wie die unterschiedlichen Komponenten bzw. Zutaten beim Backen miteinander arbeiten, jedoch hab ich mir im Laufe der Zeit eine enorme Kenntnis an Warenkunde, Chemie und Arten von Backwaren angeeignet. Auch meiner großartigen Buchsammlung zu verdanken, die ich in zukünftigen Blog-Posts vorstellen und meine Lieblingsrezepte daraus euch zur Verfügung stellen möchte. Wie ihr vielleicht bald merken werdet, ist meine Arbeit sehr stark durch die Amerikanische bzw. Britische Patisserie beeinflusst, aber dazu später mehr ;-).
Zum Start (denn aller Anfang ist schwer) hab ich mich für eine Schwarzwälder Kirsch Torte entscheiden, weil ich finde, dass sie nicht schwer in der Herstellung ist und trotzdem einiges hermacht und durchaus auf der Kaffeetafel Sonntags einen hohen Stellenwert einnehmen kann. Nicht nur Oma kann damit beeindruckt werden, denn der Backtrend zeigt, dass die Klassiker wieder zurück ans Tageslicht kommen und wirklich nicht verstaubt in irgendwelchen Rezeptbücher oder Rezeptkarteien herum gammeln sollten.

 

Etwas geschichtlicher Background:

 

Die Kombination Kirschen, Sahne und Kirschwasser war möglicherweise
tatsächlich schon im 19. Jahrhundert im Südschwarzwald bekannt, jedoch nicht in
Form einer Torte, sondern als Dessert: Eingekochte Kirschen wurden mit Rahm
serviert, gelegentlich unter Zugabe von Kirschwasser. Die Schwarzwaldtorte
könnte ein Vorläufer gewesen sein: Sie wurde mit Biskuit, Kirschen und Nüssen
hergestellt, oft auch in Kombination mit Rahm, jedoch ohne Kirschwasser. Sie
stammt aber vermutlich aus der Schweiz.

 

 

Zutaten

  • 75g Mehl
  • 20g Speisestärke
  • 25g Kakaopulver
  • 100g Zucker
  • 3 Eier
  • 1 Prise Salz

  • 200g Sauerkirschen
  • 3 TL Speisestärke
  • 75ml Kirschsaft (falls ihr keine frischen Kirschen verwendet, einfach den Saft aus dem Kirschenglas auffangen)
  • 4 EL Zucker (halbiert)
  • 400g Sahne
  • 1 Packung Sahnesteif
  • 4 EL Kirschwasser (zum Tränken)
  • 20g Schokoraspel

Zubereitung

  1. Am
    besten fangt ihr damit an eure Backform vorzubereiten. Eine 20cm
    Springform oder Tortenform einfetten und mit Backpapier auslegen – man
    kann das Backpapier auch weglassen, da der Genoise sich wirklich gut von
    der Form löst auf Grund seiner Teigstruktur.
  2. Als
    nächstes solltet ihr den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze
    (160°C Umluft) vorheizen und den Rost in der Ofenmitte platzieren.
  3. Die
    3 Eier trennen: Die Eiweiße mit dem Salz steif schlagen, danach die
    Eigelbe mit dem Zucker und ungefähr 2 EL warmen Wasser dick cremig
    aufschlagen (5-8 min.) bis sich dicke Fäden ziehen und wenn ihr mit
    dem Schneebesen eine 8 mit dem Teig macht, sollte diese etwas länger zu
    sehen sein, bevor sich der Teig wieder zu einer gleichmäßigen Masse
    verbindet. Dann die Eigelbmasse zum Eischnee geben und vorsichtig
    unterheben.
  4. Das
    Mehl, den Kakao und die Speisestärke darüber sieben und ebenfalls
    vorsichtig unterziehen, bis keine Spuren der trockenen Zutaten mehr
    vorhanden sind. In die Form füllen und für ca. 25-30 min. backen. Der
    Boden ist fertig, wenn er sich vom Rand löst, beim reindrücken
    zurückfedert und ein hineingestochener Zahnstocher sauber wieder
    herauskommt. Danach komplett auskühlen lassen!
  5. Für
    die Füllung die Speisestärke und 2 EL des Kirschsaftes verrühren,
    den restlichen Kirschsaft mit der Hälfte des Zuckers in einem Topf
    aufkochen, dann die Kirschen dazugeben (vielleicht 8 Kirschen für die
    Dekoration beiseitelegen) und aufkochen lassen. Als letzten Schritt die
    Speisestärke-Mischung (slushy) hinein rühren und nochmals kurz aufkochen
    lassen. Danach vom Herd nehmen und auch auskühlen lassen.
  6. Für
    die Creme: Schlagobers mit Sahnesteif und den restlichen 2 EL
    Zucker aufschlagen.
  7. Zusammensetzen
    der Torte: Zunächst die Tortenböden in 3 gleiche Teile schneiden und
    den untersten auf eine Tortenplatte legen. Eine ungefähr 1 cm dicke
    Schicht der Schlagsahne darauf verteilen, den Rest in einen Spritzbeutel
    füllen und damit 3 konzentrische Kreise ziehen. Die Lücken der Kreise mit
    der Hälfte der Kirschfüllung befüllen und den nächsten Boden darauf legen.
    Diesen Boden mit dem Kirschwasser (oder wenn Kinder mitessen, einfach
    durch Kirschsaft ersetzen) beträufeln und wiederum 3 Kreise ziehen und die
    Lücken mit Kirschfüllung befüllen. Den letzten Boden aufsetzen und die
    Torte rund um mit Sahne bekleiden.
  8. Als Finish
    kann man jetzt noch Sahnetupfer oben drauf spritzen und die Kirschen
    dekorativ darauf verteilen. Nun die Schokoraspel auf oder um die Torte
    verteilen. Und fertig ist sie auch schon!
Ich hoffe mein Blog-Start hat euch gefallen, falls das hier
jemand liest. In Zukunft habe ich auch vor einige meiner selbsterlernten
Backkenntnisse und Erfahrungen (auch hilfreiche Tipps die einem das Back-Leben
erleichtern) mit euch zu teilen, also bleibt gespannt und wir lesen uns bald
wieder.

Bake on! Euer Kevin.