Was für eine herrliche Zeit jetzt schon voll im Gange ist. Die Rede ist von den Zitrusfrüchten. Momentan sollten sie ja in aller Munde sein, denn nun schmecken sie einfach richtig herrlich. Und da dachte ich mir, ich schnapp mir meine liebste Zitrusfrucht, die Blutorange, und versorge euch von heute an bis Ende des Monats jeden Sonntag mit einem Blutorangen-Rezept. Was haltet ihr davon? Heute beginne ich mit einer kleinen französischen Diva in Form einer Tarte.
Aber warum gerade Diva? Das werdet ihr noch früh genug herausfinden. Spätestens dann, wenn ihr euch dem Rezept widmet. Es ist zwar nicht viel, was man dafür braucht und auch die Schritte sind nicht so kompliziert, so dass man sie nur machen kann, wenn man ein französischer Patisserie-Chef ist, es ist eher so: Es sind viele Schritte und ein paar mehr Handgriffe, als ihr von mir hier eigentlich gewohnt seid. Das Ergebnis belohnt euch aber mit einer herrlich, cremigen Tarte, von der ihr noch Tage später reden werden.
Im Winter braucht man einfach ein paar erfrischend fruchtige Desserts bei Hand. Obwohl man heutzutage auch hervorragende Beeren als Tiefkühlware kaufen kann, bin ich dennoch davon überzeugt, dass frisch und saisonal noch um einen Ticken besser schmeckt. Und wenn jetzt schon die ‚Blütezeit‘ – wenn auch nicht ganz – der Zitrusfrüchte ist, dann muss dies ein klein wenig ausgenutzt werden. Könnt ihr euch vielleicht noch erinnern, dass ich euch im letzten Jahr einen One-Pot-Blutorangen-Curd (KLICK) gezeigt hab? Wenn nicht, dann einfach nachschauen. Einfach herrlich um aufs Frühstücksbrot gestrichen zu werden.
Aber heute dreht sich hier alles um dieses kleine Creme-Wunder. Wer sich jetzt bei den Fotos denkt: ‚Boah, das muss ja eine Bombe sein, wenn da so viel Creme ist‘, den kann ich beruhigen. Meine ‚Testesser‘ und auch ich, versichere euch, dass die Creme auf keinen Fall zu viel ist. Ihr müsst euch Diplomatencreme einfach wie einen Pudding vorstellen, der mit Gelatine etwas gefestigt wird und durch Schlagobers wiederum aufgelockert. Ein klein bisschen Backmagie sozusagen.
Wer von euch traut sich ran an dieses Rezept? Lasst es mich doch einfach wissen, ich freu mich zu hören, wie ihr sie ‚meistert‘.
Nun dieser [Bloody Sunday] löst ja jetzt den [Family Sunday] für einen Monat ab, aber keine Sorge ich hab keine Gräueltaten vor, was der Name vielleicht vermuten lässt. Ich dachte einfach nur, dass der Name so treffend ist für die hoch gelobte Blutorange. Ich bin ja froh, dass der Supermarkt meines Vertrauens gleich die Bio-Blutorangen kübelweise verkauft. So kann ich auch nebenbei ein paar naschen und muss nicht aufpassen, wie viele ich gerade für ein Rezept brauche. Und was mir gerade so einfällt, wenn heute der 7.2. ist, dann ist der nächste [Bloody Sunday] am 14.2. und das ist Valentinstag. Upps! Das war jedoch wirklich nicht beabsichtigt. Hoffen wir, dass es kein schlechtes Omen ist.
So ich belass es erst einmal für heute. Das Rezept wird euch noch eine kleine Weile beschäftigen, da, wie schon gesagt, ein paar Schritte mehr als sonst darin verarbeitet sind. Dennoch lege ich es euch sehr ans Herz. Ich wünsche euch dann noch einen wundervollen Sonntag und kommt gut in die neue Woche. TSCHAU!
Zutaten
Mürbeteigboden:
- 200 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 100 g Butter, klein gewürfelt und kalt
- 25 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 Eigelb
- 50 ml Wasser
Blutorangen Diplomatencreme:
- 250 ml Blutorangensaft
- Abrieb von 2 Bio-Blutorangen
- 250 ml Milch
- 6 Eigelb
- 120 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 50 g Speisestärke
- 4 Blatt Gelatine
- 50 g Butter
- 200 g Schlagobers
- 1 Blutorange, filetiert
Zubereitung
- Für den Mürbeteigboden: Mehl, Salz und Butter in einem Food Processor miteinander verbinden lassen, bis die Mischung aussieht wie Semmelbrösel. Danach den Zucker, Vanillezucker, das Eigelb und Wasser hinzugeben und solange bearbeiten, bis ein Teigball entsteht. Diesen Teigball in Frischhaltefolie einwickeln und für 1 Stunde oder über Nacht in den Kühlschrank legen.
- Vor dem Backen den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (165°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und eine 24er Tarteform bereitstellen.
- Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche zu einem 28 cm Kreis ausrollen, in die Tarteform platzieren (dabei nicht ziehen, sondern hochheben und reindrücken), mit einer Gabel mehrmals einstechen und für 15 min. in den Tiefkühler legen.
- Danach mit Alufolie auskleiden, mit Backbohnen beschweren und für 15 min. blind backen. Dann die Tarteform aus dem Ofen nehmen, die Alufolie samt Bohnen entfernen und für weitere 20 min. backen oder bis eine leicht bräunliche Farbe entsteht. Heraus nehmen und komplett abkühlen lassen.
- Für die Blutorangen Diplomatencreme: Blutorangensaft, Abrieb und Milch in einem Topf zum Köcheln bringen, vom Herd nehmen, zudecken und kurz ziehen lassen. In der Zwischenzeit die Eigelb mit dem Zucker und dem Vanillezucker dickcremig schlagen. Danach die Speisestärke unterrühren.
- Die Milch-Mischung zurück auf den Herd stellen und nun EL-weise unter Rühren zur Eigelb-Mischung geben. Danach wieder zurück in den Topf gießen und bei mittlerer Hitze und unter ständigem Rühren köcheln lassen, bis der Pudding einkocht. Durch ein Sieb in eine Schüssel streichen und die Butter unterrühren, solange der Pudding noch warm ist.
- Gelatine nach Packungsanweisung einweichen. Danach gut ausdrücken und in einem kleinen Topf bei kleiner Hitze auflösen. Ein paar EL des Puddings dazugeben, verrühren und danach unter den restlichen Pudding rühren.
- Den Schlagobers steif schlagen und vorsichtig unter die Pudding-Mischung heben. Komplett abkühlen lassen. Im Kühlschrank geht das schneller.
- Nun den Pudding entweder mit einer Palette im ausgekühlten Tarteboden verteilen oder mit Hilfe eines Spritzbeutels kleine Tupfen spritzen. Mit den Blutorangenfilets verzieren.
- Für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
