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Schrödingers Gelatine? – Vanille-Tartelettes

Gestern kam mein Päckchen von amazon.at – mit den neuen Backbüchern von G|U. Ihr könnt euch vorstellen wie groß meine Vorfreude darauf war. Unter anderem war auch ein Buch über Mini-Törtchen dabei, welches in einem Paket kam, wo auch Tartelette-Förmchen aus Silikon dabei waren (ihr wisst ja durch meinen Post was ich von Silikon halte und deswegen habe ich mir gleich welche aus Weißblech dazubestellt).

Natürlich und selbstverständlich musste ich dann am nächsten Tag etwas in der Tartelette-Variante backen und so durchstöberte ich das Büchlein.

Zu meiner Enttäuschung fehlten mir etliche Zutaten die ich für die Rezepte brauchte und deswegen hab ich mir dann gedacht: Bastel ich mir einfach selbst eines zusammen aus Grundrezepten.

Noch zum Titel: Schrödingers Katze sollte normal jedem ein Begriff sein (wem nicht, dann hopp hopp und googlen) – mir geht es mit Gelatine immer so. Man stellt die Creme in den Kühlschrank, wobei die noch flüssig ist. Man sollte dann 2 Stunden das dort drinnen stehen lassen und es wird fest. Nur Gelatine und ich sind keine dicken Freunde. Ich hatte schon einige Situation, wo selbst einfrieren die Creme nicht fest gemächt hätte. Deswegen stellt sich für mich nach den 2 Stunden dann immer die Frage: Flüssig oder Fest? – Lebendig oder Tod?

Und hier ist mein Misch-Masch:

Zutaten

Teig:

  • 300g Mehl
  • 1/2 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 100g Zucker
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 200g Butter, kalt
  • 1 Ei

Vanillecreme:

  • 500ml Milch
  • 1 Vanilleschote (oder Vanilla-Bean-Paste)
  • 6 Eigelb
  • 100g Zucker
  • 5 Blatt Gelatine

Zubereitung

1.
Für den Mürbteig: Das Mehl, das Backpulver, das Salz, den Zucker und
den Vanillezucker in der Küchenmaschine mixen oder in einer Schüssel
verrühren, wer keine Küchenmaschine hat.
Die
kalte Butter in kleinen Flocken dazugeben und so lagen mixen bis die
Masse krümelig ist – in der Rührschüssel mit den Fingern die Butter so
schnell wie möglich einarbeiten, damit sie nicht warm wird.
Zum Schluss das Ei dazugeben und wiederum so lange mixen, bis ein Teigklumpen entsteht.
Diesen
Teigklumpen auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einer Kugelformen und
in Frischhaltefolie wickeln. Den Mürbteig dann für mindestens 2 Stunden
oder sogar über Nacht (deswegen kann man den Teig auch gut am Vorteig
zubereiten) in den Kühlschrank legen, damit die Butter wieder kalt wird.
2.
Nach der Ruhephase im Kühlschrank zuerst 12-15 Tartelette-Förmchen
(10cm Durchmesser)
einfetten. Wer keine kleinen Tartelette-Förmchen zu
Hause hat, kann das Rezept gleich gut entweder in einer 28cm Tarte-Form
oder 28cm Springform
machen. Am besten die Tartelette-Förmchen auf dem Ofenrost platzieren, damit sie leichter in und aus dem Ofen kommen.
3. Dann den Teig halbieren und auf der bemehlten Arbeitsfläche ca. 3mm dünn ausrollen.
Danach
mit einem Keksausstecher von mehr als 10cm Kreise ausstechen – oder so
wie ich hier: eine gigantische Tasse, war das einzige was in der Küche
war mit diesem Durchmesser.
4.
Diese Teigkreise in den Tartelette-Förmchen platzieren und wiederum
gilt: NICHT ziehen, sondern Teig anheben und in die Ecken drücken. Mit
dem restlichen Teig gleich verfahren, bis ihr entweder keine Förmchen
mehr habt oder kein Teig mehr da ist. (Deswegen auch die Angabe von 12-15 Stück, weil es kommt darauf an, wie dünn man den Teig ausrollt.)
Danach mit einer Gabel den Mürbteig etwas durchlöchern, damit er beim backen am Boden (der Tatsachen) bleibt.
 5.
Nun kommt eine optionale Vorgehensweise: Entweder stellt ihr die
Tartelettes für 15 min. in den Gefrierschrank oder für 30 min. in den
Kühlschrank
. Bei der Kühlschrank-Methode müsst ihr die Tartelettes für
7-10 min. blindbacken
* und im Anschluss weitere 7-10 min ohne Folie
goldbraun backen
. Bei der Gefrierschrank-Methode erspart ihr euch das
und schmeißt die Dinger gleich für etwa 20 min. in den Ofen. Nichts
desto trotz muss bevor die Tartelettes ins Kühle kommen der Ofen
vorgeheizt werden und zwar auf 180°C Ober- und Unterhitze (Umluft hier
nicht empfehlenswert
, da sonst der Mürbteig zu viele Bläschen wirft.
6. Nach dem Backvorgang die Tartelettes etwas auskühlen lassen und die Mürbteig-Schälchen aus den Formen lösen.

7.
Für die (standfeste) Vanillecreme: Die Milch mit der Vanilleschote oder
dem EL Vanilla-Bean-Paste aufkochen und dann etwas warmhalten.
In
der Zwischenzeit die Eigelb mit dem Zucker cremig RÜHREN, nicht
schlagen, denn wenn zu viel Luft untergearbeitet wird, dann bekommt man
zu viel Schaum auf der fertigen Creme und hat entweder mehr Arbeit, weil
man diesen Schaum abschöpfen muss, oder keine schön glatte Oberfläche.
8.
Nun die warme Vanille-Milch unter ständigem rühren zur
Ei-Zucker-Mischung eben (ganz langsam, sonst gerinnen die Eigelb),
nachdem das Ganze verrührt ist, wieder zurück in den Topf leeren und
vorsichtig erhitzen, bis die Creme etwas eindickt. In der Zwischenzeit
die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
9.
Sobald die Vanillecreme eindickt, durch ein Sieb in eine Schüssel
leeren, die Gelatine aus dem Wasser nehmen, ausdrücken und in die
Vanillecreme rühren.
10.
Zum Schluss die (noch nicht standfeste) Vanillecreme in die Tartelettes
füllen und diese dann für ca. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.

ACHTUNG: es scheint, als ob das Ganze zu flüssig ist und niemals
schnitt- bzw. standfest, aber vertraut der Gelatine. Sie macht ihren Job
gut. In 2 Stunden ist es perfekt und servierfertig.

*blindbacken: Im Prinzip wird der Mürbteig gebacken, ohne Farbe zu bekommen. Das Ganze funktioniert so, dass man Backpapier oder Alufolie nimmt diese in die Tartelette-Förmchen drückt und mit trockenen Hülsenfrüchten oder Backbohnen (teuer und unnötig) befüllt und für die etwa die Hälfte der Backzeit in den Ofen schiebt. Dadurch wird garantiert, dass der Mürbteig durchgebacken ist und nicht zu gebräunt wird.

 

 

Zuerst dachte ich mir, dass 15 Vanille-Tartelettes etwas zu viel sind, aber ich kann euch eines sagen: Jetzt sind nur noch 5 Stück da und Papa hat sie noch garnicht gesehen – d.h.: sie werden heute Abend auf wundersame Weise vermutlich verschwunden sein und ich kann morgen was neues ausprobieren. Muahahaha. 🙂
Bake on! Euer Kevin