Skip to content

Tauftorte für die Kleine Lea

Ihr fragt euch vielleicht was ich sonst noch so am Wochenende getrieben habe? Und vorallem warum ich eine große Portion Brown Sugar French Meringue Buttercream zusammengerührt habe? Ich hatte das große Vergnügen für eine Freundin eine Tauftorte zu backen. Natürlich war meine Begeisterung für so einen Art von „Auftrag“ wie immer so groß und ich wollte etwas ganz besonderes auf die Beine stellen.

Es erforderte zwar etwas mehr an Arbeit und Vorbereitung als eine herkömmliche Torte aber die Mühe war sie eindeutig wert. Nicht nur das ich ihr eine große Freude damit machen konnte, sondern ich selbst wurde um einige Erfahrungen reicht – man brauchte eine eeeeeetwas größere Rührschüssel um 11 Eier mit fast 400 g Zucker aufzuschlagen.

Ich hab auch noch nie so viele Zutaten für eine Torte gleichzeitig über einem Wasserbad aufgeschlagen wie für diese Torte. Aber wie ihr seht, war es die Mühe wert. Ein richtiges Rezept gibt es in dem Sinne für die Torte nicht, aber die einzelnen Komponenten kann ich euch schon auflisten.

Die Böden

Die Torte bestand aus 2 unterschiedlichen Genoise-Böden, welche ich dann auch noch in der Mitte geteilt habe um 4 Schichten zu bekommen. Diese habe ich dann abwechselnd geschichtet. Aber hier erstmal das Rezept für die 2 Genoise-Böden:

Schoko-Vanille

Zutaten

  • 11 Eier
  • 370 g Zucker
  • 2 TL Vanille
  • 245 g Mehl
  • 30 g Kakao
  • 30 g Speisestärke
  • 1 Prise Salz
  • 160 g Butter, geschmolzen und abgekühlt

Zubereitung

  1. Den Backofen auf 180C Ober- und Unterhitze (160°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und eine Form oder einen Tortenrahmen mit 22×33 cm einfetten bzw. mit Backpapier auslegen.
  2. Die Eier und den Zucker in einer hitzebeständigen Schüssel miteinander verrühren.
  3. Die Schüssel dann über leicht kochendes Wasser platzieren und mit einem Handmixer mindestens 12 min. – ja es dauert wirklich so lange bis diese Masse genügend Luft eingeschlossen hat – auf höchster Stufe aufrühren. (Wer eine große Küchenmaschine zu hause hat muss die Eier-Zucker-Masse nur solange über dem Wasserbad rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann kann das Ganze von der Küchenmaschine 12 min. gerührt werden – meine Küchenmaschine von Kenwood war dafür zu klein.)
  4. In der letzten Minute noch den Vanillezucker bzw. das Vanilleextrakt dazugeben und unterrühren.
  5. Nun das Mehl, den Kakao, die Speisestärke und das Salz in eine Schüssel sieben und in 3 Portionen mit einem Teigschaber vorsichtig unterheben. Es ist hier besonders wichtig, dass so wenig Luft wie irgendwie nur möglich wieder aus dem Teig kommt. Dieser Teig kommt nämlich ganz ohne Backpulver aus und das merkt man auch im Geschmack.
  6. Bevor nun alles untergearbeitet ist die geschmolzenen Butter vorsichtig am Schüsselrand einfließen lassen und ebenfalls unterheben. Achtet darauf, dass ihr wirklich bis zum Boden der Schüssel kommt, da sich dort die schweren Zutaten absetzen und vielleicht nicht anständig untergearbeitet werden.
  7. Den Teig nun in die vorbereitete Form gießen und so schnell wie möglich ab damit in den Ofen, denn um so länger der Teig steht, um so mehr Luft entweicht wieder. Der Boden wird für 35-40 min. gebacken oder bis ein Stäbchen wieder sauber aus dem Teig herauskommt. Auch wenn man sanft daraufdrückt, sollte der Teig schnell wieder zurückspringen.
  8. Etwas in der Form auskühlen lassen und danach komplett (wenn man den Boden schneiden will am besten über Nacht) auf einem Abkühlgitter.

Mandel

Zutaten

  • 11 Eier
  • 370 g Zucker
  • 1/2 TL Mandelextrakt
  • 200 g Mehl
  • 75 g gemahlene Mandeln
  • 30 g Speisestärke
  • 1 Prise Salz
  • 160 g Butter, geschmolzen und abgekühlt

Zubereitung

Die Zubereitung gestaltet sich wie oben.

Als Füllung für die Torte habe ich am Vortag einen Schoko-Orangen-Ganache zubereitet und diese dann aufgeschlagen nachdem sie gekühlt war.

 

Zutaten

  • 700 g Schlagsahne
  • 500 g Zartbitter-Kuvertüre
  • Schale einer Bio-Orange

Zubereitung

  1. Die Schlagsahne und die Schale dieser Bio-Orange in einen Kochtopf geben und bei mittlerer Hitze solange erhitzen bis die Sahne kurz vor dem Kochen steht. Danach weg von der Hitze, Deckel drauf und mindestens 30 min. ziehen lassen.
  2. In der Zwischenzeit die Kuvertüre klein hacken und in eine große Schüssel geben.
  3. Nach diesen 30 min. die Sahne erneut fast aufkochen, dann durch ein feines Sieb über die Kuvertüre gießen. Für etwa 5 min. stehen lassen und danach mit einem Schneebesen verrühren, bis eine glatte Masse entsteht.
  4. Diese Ganache muss nun für mindestens 6 Std. kühl gestellt werden (aber nicht in den Kühlschrank, denn sonst habt ihr keine Chance diese am nächsten Tag aufzuschlagen.).
  5. Nach diesen 6 Stunden die Ganache mit den Quirlen des Handrührgeräts aufschlagen bis es etwa die Konsistenz von Mousse hat.
Am nächsten Tag, nachdem die Böden schön ausgekühlt waren, habe ich diese in Form gebracht – also alles mögliche weggeschnitten, damit sie die gleichen Maße haben – und jeweils in der Mitte geteilt. Dann wurde der erste Boden auf eine Tortenplatte gelegt und mit Orangen-Simple-Sirup bestrichen. Was Orangen-Simple-Sirup ist und was er macht ist ganz einfach erklärt:
Einfach 100 ml (frisch gepresster) Orangensaft mit 100 g Zucker solange aufkochen bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Durch das einpinseln der Böden wird verhindert, dass sie austrocknen und einen weiteren Bonus hat das Ganze: Der Boden wird mit Orangen-Aroma durchzogen.
Danach habe ich diesen Boden mit etwa 5 EL der aufgeschlagenen Ganache bestrichen und einen anderen Boden daraufgelegt. Jetzt einfach solange wiederholen bis man den letzten Boden darauflegt. Aber auf den letzten Boden kommt jetzt keine Ganache mehr, sondern nur mehr dieser Orangen-Simple Sirup.

Jetzt musste die Torte für etwa 1 Stunde in den Kühlschrank, damit sich die Ganache festigt und die Torte nicht mehr verrutschen kann.

Ihr schickes Kleid verdankte die Torte dieser Creme hier (Brown Sugar French Meringue Buttercream), welche ich euch schon am Freitag gezeigt habe. Nachdem die Torte schön durchgekühlt war, habe ich eine wirklich dünne Schicht von der Creme auf der Torte aufgetragen und sie wieder über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen. Das war dieser berühmte Crumbcoat. Der verhindert, dass wenn man die Torte mit Creme einstreicht, sich irgendwelche flüchtigen Brösel auf die Oberfläche der Torte schummeln.
Am nächsten Tag kam nun der letzte Feinschliff: Die Torte wurde dicker mit der Creme eingestrichen, die Seiten habe ich mit Zuckerblumen und Macaron-Schalen verziert (Das Rezept für die Macaron-Schalen gibt es übrigens hier) und auf der Torte noch ein paar Feinheiten (Tupfer mit der restlichen Ganache und ein Bild auf Marzipan – natürlich durften das Geburtsdatum und der Name auch nicht fehlen).
Fertig ist das edle „Törtchen“.

 

Euer Kevin von