Skip to content

[Gastbeitrag] Stories on a Plate – Dampfnudel

Ich kann es kaum glauben, dass diese Woche schon wieder vorbei ist. Einmal kulinarisch „geblinzelt“ und schon ist auch meine letzte Gastbloggerin an der Reihe.

Heute darf ich die liebe Florentina von Stories on a Plate bei mir Herzlich Willkommen heißen. Wie klein die Welt doch ist, siehst man daran, dass auch sie (wie Laura von Donnerstag) ein Zitat von Julia Child in ihrer „Mini-Biographie“ hat: „You learn to cook so that you don’t have to be a slave to recipes. You get waht’s in season and you know what to do with it“. Schöner Spruch, aber irgendwie habe ich leider nicht meinen Frieden damit geschlossen. Ich bin da eher beim Backen der Vertreter von: Lieber nach Rezept, den Backen ist eine Wissenschaft.
Aber das dieses Zitat bei Florentina hinhaut sieht man auf ihrem Blog eindeutig und nicht nur mit Lebensmittel kann sie spitze umgehen, sondern auch mit der Kamera.
Also von mir: Ich möchte dir vielmals Danken und ich steh tief in deiner Schuld.
(P.S.: Morgen gehts mit meiner Weihnachtsserie los, Freunde, also stay tuned)

Eine Zusammenfassung aller Gastbeiträge, findet ihr ab sofort hier!

Besteck verboten. Hände erlaubt. Die legendäre Dampfnudel.
Als ich letzten Sommer mit lieben Freunden aus Gmünd
zusammensaß, hatte mir Barbara ein tolles Rezept verraten. Einige Monate sind
vergangen. Jetzt ist es endlich so weit. Das kalte und nasse Wetter lädt direkt
dazu ein, es sich Zuhause gemütlich zu machen.
Es beginnt die Zeit, bei guter Musik, Kerzenlicht und herrlichen Düften gemeinsam
zu kochen, an einem Tisch zu sitzen, sich Geschichten zu erzählen und zu teilen.
Welches Gericht eignet sich hierfür besser als die tolle Dampfnudel?
Es wird gezupft, getunkt und gegessen. Entweder
pikant oder süß. Ihr könnt hierbei eurer Kreativität freien Lauf lassen, mit
welchen Zutaten ihr eure Dampfnudel verfeinert.
Honig, Zimt und Zucker. Vanillesauce oder Butter.
Marmelade und Nutella. Kompott, Apfelmus und Weinschaumsauce. Oder vielleicht,
für den Start doch eher etwas Pikantes? Schlagobers, Sauerrahm, Milch, Butter,
Salz… Mein Herz hüpf vor Freude, wenn ich, an all die wunderbaren Zutaten,
denke. Ein Essen für die ganze Familie und das schöne daran ist, jeder kann
selbst entscheiden, in welche geschmackliche Richtung es gehen soll.
Ich war lange Zeit der Ansicht, dass es sich
hierbei um ein typisch österreichisches Gericht handelt. Um sicherzugehen, habe
ich jedoch ein wenig recherchiert. Dafür habe ich mich durch mehrere Rezepte
gestöbert. Mir ist aufgefallen: Die Zutaten sind sehr ähnlich, die Zubereitung
ist jedoch eine andere. Während in vielen Rezepten aus dem Teig, mehrere kleine
Nudeln geformt werden und diese so gekocht werden, dass sich eine braune Kruste
am Boden bildet, ist meine Dampfnudel hingegen eine große Nudel ohne knusprigen
Boden.
In unserem Nachbarland Deutschland ist die
tatsächliche Herkunft der Dampfnudel bis heute umstritten. Liegt ihr Ursprung
in der bayrischen oder in der Pfälzer Küche?  Auch hier unterscheidet sich die
Zubereitungsart.
Besonders interessant ist die Legende über die
Dampfnudel. Eine Legende? Ja, diese gibt es tatsächlich. Die beiden Orte Pfalz
und Freckenfeld verschönern ihr Dorfbild durch das sogenannte Dampfnudeltor.
Wie kann man sich das vorstellen? Zwei Tore, verziert mit hunderten
Dampfnudeln, eng aneinandergereiht. Im Genaueren soll jedoch ein Blick auf die
Sage von Freckenfeld geworfen werden. Wir reisen dafür in die Zeit des Dreißigjährigen
Krieges, in der eine Einheit schwedischer Reiter, enorme Geldforderungen an die
BürgerInnen des Dorfes stellten. Sollten diese Forderungen nicht erfüllt
werden, drohte den Bürgerinnen des Ortes das Schlimmste: Plünderung und Mord.
Dies sollte jedoch mit einer ausgiebigen Verköstigung der schwedischen Soldaten
umgangen werden.  Der Bäcker Johannes
Muck und seine Gehilfen hatten alle Hände voll zu tun und produzierten über
1000 Stück Dampfnudeln, um die „Eindringlinge“ zufriedenzustellen und vor allem
zu sättigen. Das Dorf wurde von anfänglichen Drohungen verschont.

Genug mit
Sagen und Legenden, jetzt wird gekocht und geschmökert!

Herzhafte Dampfnudel

 

 

Personen: 2

 

Zubereitungszeit: 2h 15 min
Vorbereitung: Zutaten vorbereiten-
Küchenmaschine- Frisches Geschirrtuch- Großer Topf mit Deckel- Dampfeinsatz- 2
kleinere Töpfe- Schneebesen
Zutaten:
Dampfnudel:
0.5 kg Mehl
1Pkg. Trockenhefe
2 Eier
75 g zerlassene Butter
125ml Milch
Prise Salz
Koch:
125ml Milch
250g Sauerrahm
250ml Schlagobers
Honigbutter:
125g Butter
2-3EL Honig
Zubereitung:
1.) Mehl, Trockenhefe, Eier, zerlassene Butter,
Milch und eine Prise Salz in der Küchenmaschine (oder per Hand) gut
vermengen/verkneten. (Sollte sich der Teig schwer verkneten lassen, noch etwas
Milch hinzufügen)
In eine „Halbkugel“ formen, mit etwas Mehl
bestäuben und für eine Stunde an einen warmen Ort stellen, bis sich der Teig
verdoppelt hat. (Mit einem frischen Geschirrtuch abdecken)
2.) Einen größeren Topf mit einem Dünsteinsatz
vorbereiten. Den Dampfnudel in das Geschirrtuch wickeln (Öffnung nach oben) und
über Dampf ca. 1 Stunde kochen lassen. (Bei mittlerer Hitze)
3.) Koch:
Die Milch aufkochen lassen, Sauerrahm und Schlagobers verquirlen und in die
heiße Milch gießen. Mit etwas Mehl binden und je nach Geschmack salzen.
(ständig Rühren)
4.) Honigbutter:
Butter schmelzen und 2-3 EL Honig (je nach Geschmack) hinzufügen und gut
miteinander vermischen.
Wie wird die Dampfnudel gegessen?
Entweder pikant oder süß.