Es muss ja nicht erst Weihnachten werden, bis man wieder Kekse backen ‚darf‘. Auch mitten im Sommer kann sich eine Gelegenheit ergeben, dass man sowas brauchen könnte. Eigentlich passen feine Butterplätzchen immer und ich meine wirklich IMMER und überall dazu. Und da es hier schon lange kein Grundrezept für irgendwas mehr gab, dachte ich mir, ich versorge ich einmal wieder mit so etwas.

Der Anlass war eigentlich ein ganz typischer für uns hier am Land: Ein Verein veranstaltet ein 2-3 Tages Fest und die Bevölkerung bzw. die Mitglieder wurden angehalten ein paar KEKSERL zu backen, damit man Mehlspeisen verkaufen kann zum Kaffee dazu. Da ich mir sowas nie nehmen lassen kann, hab auch ich die Kekserl-Back-Werkstatt schon ein paar Monate vor Weihnachten wieder gestartet. Man kann ja nie früh genug mit dem üben anfangen, oder?

Und bei solchen ‚Mehlspeisspenden‘ ist es meistens so: Umso plumper die Plätzchen sind, umso mehr zerreißen sich die Weiber beim einfüllen der Packerl das Maul über einen, wenn man selbst nicht mit am Start ist. Ich weiß es doch. Früher war ich mit Oma schon dabei, als diese Mehlspeispackerl luftdicht verschlossen wurden. Da konnte man immer so schön nebenbei mitnaschen und auch so einige Gehässigkeiten auffassen.

‚Boah, schau dir diese Anisbögen an, wer hat die gemacht? Ein Blinder mit 2 Linken Händen ohne Finger?‘ Ja die Landfrauen können auch ganz schön böse sein. Aber als kleiner Bub hab ich das nie so wirklich realisiert, was dort so abging. Jetzt im Nachhinein (und da ich ja selbst ein paar Kekserl beisteuere) wurde mir eben klar, dass man im Prinzip vor einer Jury von trainierten Weihnachtsbäckerinnen steht. Wenn auch nicht im Moment der Beurteilung, aber man wird davon erfahren.

Spätestens dann, wenn die Leute bei dem besagten Fest dann über die Packerl herstürzen und gleich mehrere Kilo Keks mit nachhause schleppen. Da wird dann schön weitergetratsch, wo denn diese komisch aussehende Vanillekipferl oder diese etwas spärlich gefüllten Spitzbuben herkommen. Keiner bleibt dort vorschont. Deswegen habe ich mich wie immer etwas mehr angestrengt und sehr feine Kekserl produziert. Manche waren so dünn, dass sie innerhalb von 5 min gebacken waren.

In der Rezeptfindungsphase für diesen ‚Auftrag‘ habe ich mich eben auch auf die Suche nach einem tollen, simplen Keksteig gemacht, der sich dünn ausrollen lässt und trotzdem wunderbar mürbe schmeckt. Da kam mir das Buch ‚Cookies von Cynthia Barcomi‘ gerade recht. Dort drin findet man ein tolles Rezept, für einen einfachen Teig der sich dann sehr eignet für die unterschiedlichsten Varianten. Ob gefüllt, getunkt oder einfach nur mit Spitzglasur verziert. Die Möglichkeiten sind schier unendlich.

Habt ihr auch so ein Universalrezept in eurer Sammlung, dem ihr vertraut? Das ihr vielleicht immer wieder gerne macht, weil es einfach, schnell und lecker ist?
So ihr seid nun gerüstet mit einem Rezept, das nicht nur für die Weihnachtszeit gedacht ist, sondern auch super im August funktioniert. Ich wünsche euch noch einen wunderbaren Mittwoch und wir sehen uns ja bereits in 2 Tagen wieder. Bis dahin.
Zutaten
- 250 g Butter, weich
- 200 g Zucker
- 1 Ei
- 1 Eigelb
- 1 Packung Vanillezucker
- 420 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 1/2 TL Natron
Zubereitung
- Tipp: Der Teig lässt sich super auch schon einen Tag vorher vorbereiten und dann einfach 10 min. vor dem ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen.
- Die weiche Butter zusammen mit dem Zucker und dem Vanillezucker cremig rühren, aber nicht zu schnell, damit nicht zu viel Luft eingearbeitet wird.
- Danach das Ei und das Eigelb dazugeben und solange rühren, bis sich der Zucker vollkommen aufgelöst hat.
- Das Mehl, das Salz und das Natron in eine Schüssel sieben und miteinander mischen.
- Nun etwa die Hälfte der Mehl-Mischung zur Butter-Mischung geben und rühren, bis sich alles verbunden hat. Mit dem Rest des Mehles gleich verfahren.
- Sollte der Mixer nicht mehr mithalten können, einfach den Teig mit den Händen kneten.
- Danach den Teig zu einer Scheibe formen, in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank legen. (oder: Siehe Tipp)
- Danach den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze (160°C Umluft) vorheizen und ein paar Backbleche mit Backpapier belegen.
- Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und beliebig Kekse ausstechen.
- Tipp: Sollten die Kekse feine Details haben, diese vor dem Backen noch einmal für 15 min. in den Gefrierschrank stellen damit sie ihre Form behalten.
- Die Kekse dann solange backen bis sie leicht zu bräunen beginnen. (ca. 10 min. – kommt aber auf die Größe der Kekse an)
- Danach beliebig verzieren. Bei mir wurde es einfach ein Schokoladenmuster.
- Sie lassen sich in einer luftdicht verschlossenen Dose mindestens 1 Woche lagern.



Jaaaa, Kekse gehen immer immer immer. Wer kam eigentlich mal auf die Idee, dass man die nur an Weihnachten backen soll? Also ich war es sicherlich nicht und bei mir gibt's auch das ganze Jahr immer wieder Kekse. Erst letztens habe ich Wolkenkekse gebacken und auch darüber auf meinem Blog berichtet. Die sind einfach auch ein perfektes kleines Mitbringsel.
Deine sehen übrigens auch super lecker aus und da haben sich die Landfrauen sicherlich nicht den Mund drüber verrissen 😉 Wobei ja manchmal die "hässlichen" Kekse die leckersten sind. Vor Weihnachten war ich mal bei einem Bäcker und der hatte Zimtsterne in der Auslage, die waren wirklich nicht schön, die sahen aus, als ob der Kindergarten sie gemacht hatte, da musste ich dann auch ein paar mitnehmen und zuhause zeigen und nochmals drüber lachen… aber die waren eine der leckersten Zimtsterne, die ich je gegessen hatte.
Cynthias Rezepte finde ich ja auch immer super. Da hab ich noch kein einziges erwischt, dass mich nicht überzeugt hat.
xo.mareen
Hi Mareen,
Keine Ahnung wer auf so eine blöde Idee kam, eigentlich gehört dieser Mensch verflucht 😛
Den Beitrag hab ich sogar gelesen ^^
Danke dir und ja sie sind jetzt Landfrauen-aproved 😀
Stimmt, Cynthia lässt einen zu 98% nicht im Stich (Ich hatte leider mal eines, was nicht funktioniert hat).
Liebste Grüße,
Kevin
Hach, kevin.
Du spirchst mir aus der Seele….fast hast du mich vermisst, wa? 😉
Ne Quark…aber so ein Universalrezept hab ich leider noch nicht…wenn mir eins immer wieder misslingt, dann sind es Kekse…es hat sich da so eine Art Hassliebe zwischen Ihnen und mir entwickelt..ich weiß auch nicht.
Aber dein Rezept werde ich mal nachmachen müssen.
Vielleicht gelingen die mir ja besser als die ganzen anderen, endlosen Weihnachtskeksversuche 😉
Allerliebste Grüße,
Elsa
Hi Elsa,
Natürlich hab ich mich schon gewundert, wo du denn hin verschwunden bist 🙂
Aber es freut mich um so mehr, dass du wieder unbeschadet deinen Weg hier her gefunden hast 🙂
Dann musst du das Rezept wirklich testen und mir davon berichten, ich bin echt gespannt, ob ich diese "Hassliebe" in reine "Keksliebe" umwandeln kann.
Liebste Grüße,
Kevin