Dass die Kombination aus Banane und Schokolade verdammt lecker ist, haben wir ja auf unserer gemeinsamen Kulinarikreise durch das Wunderbackland des Kevin B bereits festgestellt. Aber da man eben nicht immer Kuchenteller und Gabel parat hat, gibt es auch eine handliche Form, die man ganz leicht so ‚on the go‘ einpacken kann. Muffins, der Allrounder.
Ich muss gestehen: Bei diesen Muffins bin ich Wiederholungstäter. Vor einigen Wochen hat bei uns hier ja wieder die Schule angefangen und man konnte am Sonntag davor so richtig die Begeisterung in den Augen meiner kleinen Schwester erblicken. Da dachte ich mir, wenn sie montags dann vom ersten Tag wieder nach Hause kommt, bekommt sie etwas, was sie gerne isst. Und da sie fast jedes Mal nach einem Bananenbrot fragt, wenn ich welche mitbringe, kann man schon erahnen was sie mit Leidenschaft verschlingen kann.
Kaum waren die Dinger aus dem Ofen und etwas abgekühlt, hab ich ihre Vespa schon die Auffahrt raufbrummen hören. Wie wenn sie es gerochen hat bis in die Nachbarstadt. Mit einem wirklich eloquenten Schwung die Tür aufgemacht, führt ihr erster Weg Schnur-Stracks in die Küche. Ohne auch nur irgendein Kommentar abzugeben, stopft sie sich so einen Muffin in den Mund und lässt einen zugleich erschöpften und auch zufriedenen Seufzer von sich. Wie wenn diese ersten 4 Stunden im neuen Schuljahr nur die pure Folter gewesen wären.
Ich kann sie aber schon verstehen. Nach diesen 9 Wochen purer Freiheit und Lebenslust wieder an den Ort zurückzukehren, der einem jegliche Freizeitgestaltung über den Haufen wirft, kann schon leicht demotivierend wirken. Aber das wird sich schon wieder legen. Ganz bestimmt. Und mit diesen Muffins habe ich ihr den Tag wenigstens ein bisschen versüßt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Nun, ein paar Wochen später, standen sie wieder auf meiner Agende. Man könnte nun fast behaupten, wie so manches Brownie-Rezept hier am Blog, ein All-Time-Favourite in unserer Familie. Obwohl so ausgefallen und besonders scheinen sie auf den ersten Blick natürlich nicht. Einfache Schokoladenmuffins mit etwas Zucker oben drauf und einem aufgeplatzten Hut. Aber wenn man hineinbeißt und merkt, dass dort drinnen nicht nur Schokolade und Süß, sondern auch eine Banane wohnt, dann weiß man, dass auch unscheinbare Dinge einen oft beeindrucken können.
So geht es mir auch manchmal mit meinen Unibüchern. Wir haben da so ein Fach, was sich Völkerrecht nennt, und dazu gab es ja auch eine festgelegte Literatur zum Lernen für die Prüfung. Als ich dann die zwei ‚Hefterl‘ sah, musste ich zuerst kichern. jedes hatte etwa 100 A4 Seiten und relativ großgeschrieben war es auch noch. Haha – jetzt kommt der Clou! Sie sind nicht zu unterschätzen. Wenn man bei einer Prüfung einen 500 Seiten Schinken als Lernbehelf vorgesetzt bekommt, dann kann man sicher gehen, dass man sich dort nur einen Überblick verschaffen muss und den wesentlichen Sinn dahinter verstehen muss. Bei den beiden kleinen hingegen, war so ziemlich alles wichtig. Jeder Punkt, jeder Beistrich! So kann man sich auch in unscheinbaren Dingen täuschen, nicht wahr?
Gut, damit bin ich schon wieder am Ende meiner ‚Sonntagspredigt‘ über Muffins und die unscheinbaren Dinge des Lebens. Ich wünsche euch und euren Lieben noch ein erholsames Restwochenende und wir sehen uns ja (wie immer eigentlich) am Mittwoch frisch und munter in der neuen Woche wieder. Tschau!
BANANEN UND SCHOKOLADE
CRINKLE-MUFFINS
CRINKLE-MUFFINS
Zutaten
- 190 g Mehl
- 200 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 TL Natron
- 1/4 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 25 g Kakaopulver
- 1 Ei
- 55 g Sauerrahm oder Joghurt
- 80 ml Öl
- 340 g zermatschte reife Banane (ca. 3 Stück)
- 50 g Zucker, zum Bestreuen
Zubereitung
- Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (165°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und eine 12er Muffinform einfetten oder mit Papierförmchen auslegen.
- Mehl, Zucker, Vanillezucker, Natron, Backpulver, Salz und Kakaopulver in eine große Schüssel sieben und gut miteinander mischen.
- In einer weiteren Schüssel das Ei, den Sauerrahm (oder Joghurt) und das Öl miteinander mischen. Danach die zermatschte Banane hinzufügen und so lange miteinander verrühren, bis eine einheitliche Masse entstanden ist.
- Nun die Ei-Mischung zur Mehlmischung geben und mit einem Teigschaber alles verrühren, bis keine trockenen Zutaten mehr zu sehen sind.
- Den Teig in die vorbereitete Form füllen (2/3 voll) und danach je 1 TL Zucker über die Muffins streuen.
- Die Muffins kommen nun für 20-25 min. in den Ofen. Wenn man mit einem Holzstäbchen hineinsticht, sollte dies wieder sauber aus den Muffins heraus kommen.
- Danach etwa 30 min. in der Form und dann komplett auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
- Die Muffins bleiben lange saftig, dank der Banane und schmecken am zweiten Tag sogar noch besser.
Euer Kevin von