Mein Brotjahr 2016 geht in die nächste Runde. Und dieses Mal werde ich etwas dunkler. Zwar nicht was die Fotos betrifft, aber den Teig und das Brot. Es handelt sich hierbei um ein Bauernbrot mit Haferflocken. Ein eher festeres Brot, dafür vom Geschmack her unschlagbar und es hält sich lange frisch. Kommt aber auch drauf an, ob ihr es nicht gleich am ersten Tag verspeist. Ich habe, was das Brotbacken betrifft, momentan einen Lauf. Und der unterbricht hoffentlich nicht so schnell. Denn in letzter Zeit funktioniert einfach jedes davon. Auch wenn es manchmal Momentan während dem Backen gibt, wo ich mir denke: „Das kann doch niemals ein Brot werden“. Tut’s aber. So auch bei diesem Teig hier. Nachdem ich den Teig geknetet hatte, wollte ich ihn wie gewohnt aus der Schüssel holen und auf der Arbeitsfläche noch schnell per Hand zu einem Ball formen, damit er dann wieder rasten kann. Fragt lieber nicht, was ich geflucht habe, als der Teig wie Kleister an meinen Händen klebte.
Da ich ja nicht so der Brot-Experte bin, dachte ich zuerst, dass sich die Sache damit erledigt hatte. Das wird niemals ein Bauernbrot. Aber ganz wollte ich noch nicht aufgeben. Einfach so gut es ging, mit Hilfe von etwas Mehl, wieder in die Schüssel verfrachtet, abgedeckt und die 30 min. gehen lassen. Wenn meine Glückssträhne mit einem Bauernbrot endet, dann soll es wohl so sein. Aber nein, nach diesem 30 min. ist ein kleines Wunder geschehen. Der Teig war nicht mehr klebrig. Nun gut, ein bisschen vielleicht, aber er ließ sich per Hand und mit Mehl durchkneten, zu einem Ball formen und so weiter bearbeiten, wie im Rezept.
Ein klein wenig war ich schon begeistert von dieser „Magie“ des Brotteiges. Wenn ihr meine Finger gesehen hättet. Ihr hättet verstanden, warum ich so böse Wörter in den Mund genommen habe. Aber mit dem Endergebnis, bin ich und der Rest hier sehr zufrieden. Ein saftiges, geschmacklich einwandfreies Bauernbrot, wie man es auch beim Bäcker finden kann. Ich bin ja ein bisschen stolz auf mich selbst. Das darf man zwischendurch auch sein, oder?
Hier noch ein paar Tipps zum Bauernbrot
- Euer Teig wird vermutlich auch kleben. Da hilft am besten eine Teigkarte, um ihn aus der Schüssel zu bekommen. Aber sprüht die Teigkarte vorher leicht mit Backtrennspray ein, oder fettet sie mit Butter. Dann klebt der Teig nämlich nicht auch noch da dran.
- Wenn ihr am Ende der angegebenen Backzeit merkt, dass der Boden des Bauernbrotes noch hell ist, dann einfach das Brot, samt Backpapier auf einen Rost ziehen und darauf noch gut 10 min backen. Dadurch bekommt auch der Boden eine schöne Farbe. (Es kommt eben immer auf die Öfen an, wie gleichmäßig sie backen)
- Damit ihr nicht die 2 min. dastehen müsst, um die Ofentür aufzuhalten, einfach einen Holzkochlöffel in die Tür klemmen, so bleibt sie auch einen Spalt offen.
- Das Brot am besten in einer Brotbox, oder mit der Schnittfläche auf ein Brettchen gestürzt, aufbewahren. So bleibt es frisch und ihr könnt jeden Bissen genießen. Immherin habt ihr selbst Brot gebacken.
So, damit wünsche ich euch schon Mal einen schönen Ostersonntag. Am meisten freue ich mich aber darauf dieses Brot zur Osterjause anzuschneiden. Wir sehen uns dann auch schon am Mittwoch wieder. Bis dahin: Tschau!
Bauernbrot mit Haferflocken - Teig mit Tücken
Materials
Sauerteig
- 125 g Roggenmehl
- 10 g fertiger Sauerteig
- 100 ml Wasser
Quellstück
- 50 g Haferflocken
- 50 ml Wasser
Brotteig
- 210 ml Wasser lauwarm
- 11 g frischer Germ
- 200 g Weizenmehl W700 D: Type 550
- 125 g Roggenmehl
- 12 g Salz
- 1 g Brotgewürz
- 10 g Honig
- 100 g Haferflocken für die Deko
Anleitungen
Für den Sauerteig
- '16 Stunden vor dem Brotbacken alle Zutaten für den Sauerteig in einer Schüssel verrühren, abdecken und bei Zimmertemperatur reifen lassen.
Für das Quellstück
- '16 Stunden vor dem Brotbacken alle Zutaten für das Quellstück in einer Schüssel verrühren, abdecken und im Kühlschrank ruhen lassen.
Für den Brotteig
- Frischen Germ im lauwarmen Wasser auflösen und kurz beiseite stellen.
- In der Zwischenzeit Weizenmehl, Roggenmehl, Salz und Brotgewürz in der Rührschüssel der Küchenmaschine mischen und eine Vertiefung in der Mitte formen.
- In diese Vertiefung kommen Honig, Germ-Wasser, Sauerteig und Quellstück.
- Nun muss für 10 min. bei niedriger und für 4 min. bei hoher Stufe geknetet werden.
- ACHTUNG: Keine Panik, wenn der Teig zunächst sehr klebrig ist. Einfach mit etwas Mehl arbeiten, in eine bemehlte Schüssel legen, abdecken und an einem warmen Ort für 30 min. gehen lassen.
- Danach lässt sich der Teig wieder gut verarbeiten. EInmal mit der Hand durchkneten, rundwirken und mit dem Schluss nach OBEN in ein bemehltes Gärkörbchen legen. Dieses wiederum abdecken und für 1 Stunde gehen lassen.
- Nach 30 min. den Backofen auf 240°C Ober- und Unterhitze (220°C Umluft) vorheizen, dabei ein Backblech auf der untersten Schiene mit vorheizen und ein weiteres Backblech mit Backpapier belegen.
- Nachdem der Teig ein zweites Mal aufgegangen ist, auf das mit Backpapier belegte Blech stürzen, etwas mit Wasser benetzen und mit Haferflocken bestreuen.
- In den Ofen schieben und die Temperatur auf 200°C Ober- und Unterhitze (180°C Umluft) reduzieren. Dann eine Tasse Wasser auf das untere Backblech leeren und die Ofentür schließen.
- Nach etwa 4 min. den Ofen für 2 min. einen Spalt öffnen, damit der Dampf entweichen kann.
- Das Brot braucht insgesamt 50 min. oder bis es eine schöne dunkle Farbe hat.