Ja ich weiß, morgen ist ja hier bei uns eigentlich Nationalfeiertag in Österreich und da sollte der Patriot in mir schon etwas für diesen Anlass parat haben. Hat er aber nicht und wisst ihr warum? Eigentlich bin ich nicht so der 26.10.-Feiermensch. Für mich ist das ein Feiertag wie jeder andere. Ich weiß schon, worum es an diesem Tag geht und was er bedeutet, aber dass es nun eines besonderen Rituals meinerseits bedarf, scheint mir nicht der Fall. Da back ich mir lieber etwas lecker-amerikanisches und feiere morgen auf meine eigene Art und Weise. Ausschlafen!
Worum es heute geht ist eigentlich dieses Cinnamon Raisin Swirl Bread. Man könnte schon fast behaupten ein All-American-Classic, wenn es zu süßem Germteig kommt. Viele reichen es zum Frühstück oder nachmittags zum Kaffee und für den Fall, dass einmal etwas davon übrig bleibt, wird es zu leckerem French Toast verarbeitet. Aber wem wollen wir hier etwas vormachen: Wenn ich lediglich einen Laib davon backen würde, wäre am nächsten oder sogar übernächsten Morgen nichts, ÜBERHAUPT nichts, mehr davon übrig, um als altbackenes Brot für French Toast durch zu gehen.
Da müsste ich schon extra zwei Laibe backen, den einen davon in ein unauffälliges Papier verpacken und irgendwo verstecken, wo man ihn nicht finden kann. Aber nicht das ihr jetzt denkt, ich müsste das vorm Rest der Familie verstecken, nein – die mögen keine Rosinen – ich muss das Teil vor mir selbst in Sicherheit bringen. Denn einmal davon genascht ist es Freiwild und wird erbarmungslos von mir heimgesucht und erlegt, bis nichts mehr übrig bleibt.
Und wenn es um Vorbereitungen geht, dann weiß ich genau, wo ich mir die meisten Minuten bei einem Rezept rausholen kann. Wie ihr unten auch lesen könnt, kann man diesen Teig wie immer super vorbereiten. Ich geh dabei immer so vor: Wenn ein Tag noch so stressig voran geht, egal ob lernen oder arbeiten, dann gibt es für mich eigentlich nichts was mehr entspannt, als mich am Abend noch einmal kurz in die Küche zu stellen und einen Germteig (natürlich mit Hilfe meiner Küchenmaschine) ab zu kneten. Da weiß ich erstens, dass es am nächsten Tag was Leckeres zu Futtern gibt und zweitens, gibt mir das etwas Entschleunigung aus dem Alltag. Quasi eine Art von Back-Yoga.
Und bei diesem Teig verhält es sich ganz ähnlich. Einerseits weiß ich, dass der Teig (auch wenn er am Vortag noch so klebrig war) am nächsten Tag toll zu verarbeiten geht. Denn durch die lange Fermentierung im Kühlschrank, lässt sich der Germ natürlich auch Zeit. Der Teig kann sich entspannen und wird nicht gestresst auf zu gehen. Aber eines solltet ihr beachten: Wenn er den Tag vorbereitet, solltet ihr ihn am nächstens Tag eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank stellen, damit er wieder Zimmertemperatur annehmen kann, sonst kann es sein, dass er etwas widerspenstig ist und sich nicht so in die Richtung quetschen lässt, in die ihr in haben wollt. Ist mir auch schon das ein oder andere Mal passiert.
Da nun auch der Teil mit dem etwas zickigen Teig besprochen wäre, kann ich euch ja auch sagen, welches Missgeschick mir beim ersten Mal backen dieses Rezeptes passiert ist: Da er ja mit einem Ei und Milch eingestrichen wird, kann die Bräunung beim Backen etwas verfälscht werden. Da die angegebene Zeit schon vorbei war und der Kevin sich dachte „Oh der ist eh schon ganz schön braun“, hab ich ihn eben rausgeholt. Aber fragt nicht, wie roh der innen drinnen noch war. Dadurch, dass die Form so klein war und der Teig relativ hoch wurde, hätte er in der Mitte noch bestimmt 10 min. länger im warmen Rohr vertragen.
Aber was solls, so konnte ich wenigstens etwas daraus lernen: Man soll nie nach dem Äußeren urteilen. Nun gut, ich wünsche euch noch einen wunderbaren Sonntag und entspannt euch noch, denn morgen beginnt auch schon wieder diese neue ‚blöde‘ Woche. Yay. Bis dahin: TSCHAU!
SWIRL BREAD
Zutaten
Germteig:
- 235 ml Milch
- 85 g Butter
- 1 Packung Trockengerm (oder 1/2 Würfel frischer Germ)
- 500 g Mehl
- 1 Packung Vanillezucker
- 70 g Zucker
- 2 Eier
- 1/2 TL Salz
- 150 g Rosinen
Füllung:
- 30 g Butter, geschmolzen
- 70 g Zucker
- 1 EL Zimt
- 1 Ei und 1 EL Milch, zum Bestreichen
Zubereitung
- Für den Germteig: Die Butter, gemeinsam mit der Milch in einem kleinen Topf schmelzen und auf lauwarm abkühlen lassen (47°C). Danach den Trockengerm oder den frischen Germ darin auflösen und kurz stehen lassen. Das Dampfl sollte sich verdoppeln.
- Das Mehl, den Vanillezucker und den Zucker in einer großen Schüssel oder der Schüssel der Küchenmaschine mischen und eine Mulde in der Mitte formen.
- In diese Mulde kommt das Dampfl und danach wird der Teig geknetet. Sobald er sich etwas verbunden hat, kommen die Eier und das Salz hinzu.
- Nun muss der Teig für mindestens 10 min. geknetet werden. Zum Schluss noch die Rosinen unterkneten und den Teig zu einer Kugel formen.
- Diese Kugel in eine Schüssel legen, mit Frischhaltefolie oder einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ca. 2 Stunden gehen lassen oder bis sich der Teig verdoppelt hat.
- Tipp: Wer möchte kann den Teig natürlich auch am Vorabend herstellen und ihn danach für mindestens 6 Stunden im Kühlschrank gehen lassen.
- Für die Füllung: Sobald der Teig sich verdoppelt hat, wieder zusammenkneten, eine 20 cm lange Kastenform einfetten und den Teig zu einem 20×40 cm großen Rechteck ausrollen.
- Den Teig mit der Butter bestreichen und den Zucker und Zimt darüber verteilen.
- Von der Seite, welche 20 cm hat, her aufrollen, sodass eine 20 cm lange Wurst entsteht.
- Diese nun in die vorbereitete Form legen und zugedeckt weitere 30 min. gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (Umluft nicht empfehlenswert) vorheizen und den Rost UNTEN platzieren.
- Sobald der Teig wieder aufgegangen ist, mit der Ei-Milch-Mischung bestreichen und für 45-50 min. backen oder bis das Bread hohl klingt, wenn man darauf klopft.
- Komplett abkühlen lassen!