Es gibt da draußen noch so manche Klassiker, die ich weder probiert, noch selber gebacken habe. Aber Danke meinem ‚kleinen‘ Hobby hier, ändert sich das ja jetzt immer mehr in die Richtung, dass ich alles
kennenlernen kann. Deswegen kommt heute auch etwas ganz besonderes (für mich zumindest) auf den virtuellen Kaffeetisch: Die Donauwelle.
Die meisten werden sich jetzt denken: ‚Pah, so was! Der hat noch nie Donauwelle gegessen?‘ Ja, er hat noch niemals seine Gabel in dieses kleine feine Schnittchen gesteckt. Und wisst ihr auch wieso? Als mich Mama B fragte, was ich denn da mache und ich ihr sagt, dass es eine Donauwelle wird, wurde sie blass. Sehr blass. Nach ein paar Fragen, warum sie das so dermaßen still werden ließ und warum sie meiner Frage ausweicht, kam eine ganz einfache Begründung: Es ist so aufwendig! (Und Buttercreme, was sie ja nicht mag)
Jetzt nachdem ich sie selber einmal gemacht habe, kann ich nur sagen: Es ist überhaupt nicht aufwendig. Man hat lediglich ein paar mehr Komponenten, auf die man achten muss, aber mehr ist da nicht dran. Deswegen fällt auch das Rezept heute etwas länger aus, aber glaubt mit, deswegen ist es nicht kompliziert, als der Rest hier. Einige Schritte lassen sich zum Beispiel auch gut vorbereiten. Der Pudding für die Creme, kann gut am Vorabend bereits gemacht werden und dann halt eben über Nacht im Kühlschrank auf einen Auftritt am nächsten Tag warten.
Trotz all ihrer Bedenken, hat sie sich dann Schluss endlich trotzdem ein etwas größeres Stückchen gegönnt. Die Deutsche Buttercreme ist ja eh nicht so sehr Butter-lastig, wie andere ihrer Art. Vor allem wenn man den Pudding selber macht, mit leckerer Vanilleschote, dann schmeckt die Buttercreme eher nach einem etwas festeren und cremigeren Pudding. Mehr nicht. Da braucht man nicht vorher schon die Nase rümpfen und seine Vorurteile überhand gewinnen lassen.
Das gute an einer Donauwelle ist auch, dass man sicher zu 90% die meisten benötigten Zutaten im Vorratsschrank stehen hat. Die Kirschen sind immer so ein Glücksspiel. Meistens achte ich darauf, dass zumindest ein Glas im Haus ist, weil die halten sich eh länger. Dieses Mal war es leider nicht der Fall (Schande über mein Haupt!). Aber auch kein Problem. Da kommt wieder der Vorteil, dass ich im Lebensmittelhandel arbeite. Einfach nach Dienstschluss noch schnell ein Glas gekauft und die Welt ist wieder im Gleichgewicht. Upps, da fällt mir ein, ich hätte gleich zwei Gläser kaufen sollen, damit eines wieder auf Lager liegt. Also Memo an mich: ‚Glas Kirschen kaufen!‘
Sagt mir doch einfach, welchen Klassiker ihr hier noch nicht gesehen habt und ich unbedingt einmal ausprobieren sollte.
Da das Rezept heute einfach mehr Aufmerksamkeit von euch braucht, werde ich mich mit meiner Geschichtsstunde hier oben etwas kürzer halten. Ich kann euch nur empfehlen, dass ihr das Rezept selber einmal ausprobiert. Ich war ganz begeistert beim Anschneiden, dass es wirklich wie Wellen ausgesehen hat. Ich wünsche euch noch einen wunderbaren Mittwoch und wir sehen uns am Freitag wieder. Bis dann: TSCHAU!
Zutaten
Rührteig:
- 160 g Butter, weich
- 130 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 2 Eier
- 1 Eigelb
- 210 g Mehl
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 2 TL Kakaopulver
- 190 g Kirschen (etwa die Hälfte von einem Glas)
Belag:
- 150 ml Milch
- 1 Vanilleschote (alternativ: 1 Packung Vanillezucker)
- 2 Eigelb
- 25 g Zucker
- 15 g Speisestärke
- 100 g Butter, weich
- eventuell 1-2 EL Milch
Glasur:
- 100 g Zartbitterschokolade
- 10 g Kokosfett oder Butter
Zubereitung
- Für den Rührteig: Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (165°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und eine Backform mit 20×20 cm einfetten und gut mit Backpapier auslegen, damit man später die Welle auch wieder rausbekommt. (Alternativ funktioniert auch eine Springform mit 20-22 cm)
- Die weiche Butter zusammen mit dem Zucker und dem Vanillezucker dickcremig rühren.
- Danach ein Ei nach dem anderen und das Eigelb hinzugeben und solange verrühren, bis eine luftige Masse entsteht.
- Das Mehl, das Backpulver und das Salz in eine Schüssel sieben und miteinander mischen.
- Die Mehl-Mischung zur Butter-Mischung geben und nur solange rühren, bis kein Mehl mehr zu sehen ist.
- Etwa die Hälfte des Teiges in der vorbereiteten Form verteilen. Zur anderen Hälfte kommt nun der Kakao und dieser wird ebenso untergehoben und anschließend vorsichtig auf dem hellen Teig verteilt.
- Die Kirschen nun in 4 Reihen mit etwas Abstand auf dem Schoko-Teig verteilen.
- Der Rührteig wird dann für etwa 20-30 min. gebacken oder bis ein Stäbchen, welches man in die Mitte des Teiges sticht, wieder sauber raus kommt. Komplett abkühlen lassen.
- Für den Belag: Die Milch in einen Topf geben. Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark auskratzen. Dieses zusammen mit der Schote in die Milch geben und aufkochen lassen. Deckel darauf legen und 10 min. ziehen lassen.
- In der Zwischenzeit die Eigelb mit dem Zucker hell cremig rühren. Danach die Speisestärke dazugeben und die leicht abgekühlte Vanille-Milch. Wenn alles verbunden ist, wieder zurück in den Topf und solange unter Rühren aufkochen, bis der Pudding eindickt. Komplett abkühlen lassen. (In einer Schüssel, welche mit Frischhaltefolie bedeckt ist – die Folie sollte den Pudding berühren, damit keine Haut entsteht – im Kühlschrank)
- Sobald der Pudding kalt ist, die weiche Butter aufschlagen und den Pudding esslöffelweise dazu geben, bis sich alles verbunden hat. Sollte die Masse etwas zu fest sein, einfach etwas Milch hinzugeben.
- Die Creme auf dem ausgekühlten Rührteig verteilen und glatt streichen.
- Für die Glasur: Die Schokolade feinhacken und gemeinsam mit der Butter über einem Wasserbad schmelzen. Danach über die Creme verteilen und für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Tipp: Wer möchte kann nach ca. 1 Stunde im Kühlschrank mit einem Backkamm diese Wellenmuster machen. Muss aber nicht sein, es verändert nichts am Geschmack.