Herbst ist doch auch gleichbedeutend die Zeit von Maroni und Sturm. Allein schon der Duft, der dann überall in der Stadt verströmt wird, wenn sich die Ständchen öffnen und darin schon die leckeren „Keistn“ bruzeln. Doof nur, dass der Kevin am Land wohnt, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Da gibt es nicht wirklich solche Maroni-Brater. Und auch der Sturm ist nicht ganz so meins, aber wer sagt denn, dass ich dann auf Maroni verzichten muss? Ich back mir dann einfach einen Kuchen daraus.

Schokoladen Maroni KuchenAber ist schon merkwürdig, wie wir Essen mit einer bestimmten Zeit des Jahres assoziieren. Zum Beispiel gehört auch der Kürbis für mich in den Herbst. Beeren hingegen in den späten Frühling und Sommer. Man weiß auch zum Beispiel, dass der Winter im vollen Gange ist, wenn man überall herrlich duftende Zitrusfrüchte wie Mandarinen, Blutorangen und Co. findet. Wenn es diese Dinge das ganze Jahr über und immer geben würde, hätten wir doch eigentlich kulinarisch nichts, worauf wir uns das Jahr über freuen könnten.

Stellt euch vor, ihr könntet im Hochsommer mit der kurzen Hose und dem Trägerleiberl durch die Innenstadt schlendern und jemand schreit euch entgegen: „Heiße Marooooooooni…“ Irgendwie würde ich da auf der Stelle einen Lachkrampf bekommen. Irgendwie surreal. Aber ich habe jetzt auch letztens im Prospekt eines Supermarktes, der hier ganz in der Nähe ist, gelesen, dass er noch steirische Erdbeeren im Sortiment hat. (Steiermark = Bundesland neben mir, für all diejenigen, die das nicht wissen.) Heimische Erdbeeren und das Anfang November? Ich kann mir das nicht wirklich vorstellen. Mama B. meinte, dass die eben in einem Gewächshaus gezüchtet werden.

Schokoladen Maroni KuchenTrotzdem ein klein wenig ab der Norm, allein schon die Vorstellung. Also ich habe schon auch im Winter ab und an das Bedürfnis mit etwas mit Erdbeeren in die Futterluke zu stopfen – aber da nehme ich dann lieber tiefgefrorene, denn die sind in ihrer besten Zeit geerntet werden und daher auch bestimmt lecker. Auch wenn ich sie dann bloß für einen Smoothie oder eine Soße verwende.

Aber ich verrate euch jetzt ein kleines Geheimnis: Der Kevin ist zu faul, um die Maroni selbst zu kochen und zu schälen! Zum Glück habe ich eine sehr nette und liebe Oma, die das für mich übernimmt. Erstens sind gekochte Maroni wirklich schwer zu schälen und zweitens braucht man für dieses Rezept ein paar mehr. Wenn ich schon welche Schäle, dann will ich die auch sofort verspeisen und nicht erst zu Mus verarbeiten. Das ist ja dann quasi eine Qual, dass ich so lange darauf warten muss.

Schokoladen Maroni KuchenWie „esst“ ihr denn eure Maroni am Liebsten?

Ich werde mich jetzt aber auch schon wieder in meinen ruhigen Allerseelen-Tag verabschieden. Vielleicht überrede ich ja jemanden, der mit mir dann in die nächste Stadt fährt und ein paar Ständchen nach Maroni abklappert. Ich verabsäume eigentlich immer die Zeit, um mir so viele wie möglich davon zu gönnen. Ist ja nur so kurz. Obwohl da fällt mir gerade ein, wir haben noch ein paar im Keller, die eigentlich nur darauf warten, gebraten zu werden. Ich bin dann mal weg. Und wir sehen uns dann am Wochenende auch schon wieder. Bis dahin: TSCHAU!


Schokoladen Maroni Kuchen

Vorbereitungszeit1 Stunde
Back- bzw. Kochzeit55 Minuten
Gesamtzeit1 Stunde 55 Minuten
Ergibt: 12 Stück

Materials

Mürbeteig:

  • 200 g Mehl
  • 80 g Staubzucker
  • 150 g Butter kalt und klein gewürfelt

Füllung:

  • 200 g Zartbitterschokolade klein gehackt
  • 150 g Butter klein gewürfelt
  • 4 Eigelb
  • 50 g Zucker
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 1 EL Kakaopulver
  • 250 g gegarte Maroni püriert
  • 4 Eiweiß
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Zucker
  • etwas Puderzucker zum Bestreuen

Anleitungen

Für den Mürbeteig:

  • Alle Zutaten entweder mit den Händen oder in einem Foodprocessor zu einem Teig verarbeiten. Diesen zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 min. in den Kühlschrank legen.
  • Danach den Teig ausrollen und in eine 20 cm Springform einpassen. Dabei darauf achten, das ein etwa 4 cm hoher Rand entsteht.

Für die Füllung:

  • Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze (165°C Umluft) vorheizen und den Rost in der Mitte platzieren.
  • Die Schokolade gemeinsam mit der Butter entweder über einem Wasserbad oder in der Mikrowelle schmelzen und kurz beiseite stellen.
  • Die Eigelb zusammen mit den 50 g Zucker und dem Vanillezucker verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  • Dann die etwas ausgekühlte Schokoladen-Mischung dazugeben und wiederum verrühren.
  • Zum Schluss dann noch pürierte Maroni und Kakaopulver unterrühren.
  • In einer sauberen Schüssel die Eiweiß mit dem Salz steif schlagen und dabei den restlichen Zucker einrieseln lassen.
  • Das Eiweiß in 2 Portionen unter die restliche Masse heben und in die vorbereitete Form auf den Mürbeteig leeren.
  • Ab damit in den Ofen für etwa 45-55 min. Oder bis ein Stäbchen, welches man in die Mitte des Teiges sticht mit ein paar Kleksen Schokolade wieder rauskommt.
  • Komplett abkühlen lassen und danach für 2 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  • Mit Puderzucker bestreuen.

 

7 Antworten

  1. Hallo Kevin
    Du wirst lachen, aber meine zwei Erdbeerpflanzen am Balkon tragen auch noch Früchte. Sie werden zwar nicht mehr so groß, aber rit und süß. Maroni mag ich am liebsten pur am Weihnachtsmarkt gg
    Liebe Grüße

  2. Hallo Kevin,

    welche Springformgröße hast du hier verwendet? Reicht die Hälfte der Menge für eine 16er Form?
    Liebsten Dank für deine Antwort,
    Magdalena

    1. Hallo Magdalena,

      Ich benutze eine 20 cm und etwas höhere Springform wenn du das Rezept halbierst, kommst du mit einer 16er gut aus.
      Musst halt nur aufpassen, dass sich dann die Backzeit ein wenig verkürzt.

      Liebste Grüße,
      Kevin

      1. Danke für deine schnelle Antwort Kevin!!:)

        Ich hab dich heute in der Wienerin entdeckt und musste gleich beim Gewinnspiel teilnehmen!

        Gratuliere dir übrigens herzlich zum ersten Buch!!

        Liebste Grüße, Magdalena

        1. Guten Morgen Magdalena,

          Gerne doch 🙂
          Wirklich? Wie cool, dann drücke ich dir die Daumen, dass wir uns vielleicht beim Workshop sehen. Ich war gestern in Wien und hab‘ schon einiges vorbereitet, damit der Abend schön wird 🙂

          Dankeschöööööööööön .

          Liebste Grüße,
          Kevin

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