Dem ein oder anderen ist es vielleicht schon klar oder bewusst, dass ich auf dem Land lebe. Es kann so seine Vor- bzw. Nachteile haben. Das ich nur zu gut weiß, wie furchtbar Schnee meine Mobilität einschränken kann, beruht einzig und allein auf Erfahrungswerten (qualmend stinkende Kupplungen und Bremsen).
Das Gegenteil von Nachteil ist ja im Prinzip der Vorteil: Dieser zeigt sich mir in so manchen Situationen, wie z.B. das ich ganz einfach Zugang zu regionalen Produkten habe und das Ganze auch noch zu erschwinglichen Preisen. Ich erinnere mich noch als ich letztens in Graz bei einem Supermarkt kurz drinnen war um mir schnell Obst zu kaufen, sah ich Wein, von einem Weinbauer aus meiner Nachbarortschaft in einem Regal stehen. Der Preis ließ zunächst meine Mimik von „Oh, Wow“ bis hin zu „OMG“ schwanken. Fast das Dreifache wird dafür verlangt. Ich weiß zwar, dass Weinbauern ab Hof billiger verkaufen können auf Grund von ermäßigtem Umsatzsteuersatz (yay, Steuerrecht), aber das Dreifache ist dann doch eine Verwunderung wert.
Nicht nur Wein kann ich super einfach und billiger ersteigern, sondern auch Mehl. Und das Ganze auch noch frisch gemahlen. Wir haben nämlich in der Umgebung mehrere Mühlen und eine davon ist noch ziemlich gut im Geschäft und verstaubt nicht als antiquares Freilichtmuseum. Also bin ich wieder ins Auto gehüpft und auf Anraten meiner Oma habe ich mir auch einen 2 kg Sack Maismehl in den Kofferraum „gehieft“. Ja Maismehl und nicht etwa Polenta (was ja bekanntlich Grieß ist). Was man damit so alles machen kann? Ein Beispiel seht ihr hier: Türkischen Sterz oder wie es die Amerikaner nennen: CORNBREAD.
Cornbread passt einfach zu vielen Dingen dazu, wo man Brot als Beilage isst. Traditionell bei Oma gibt es Schwammerlsuppe oder Saure Suppe. Bei mir gab es alternativ (weil ich keine Pilze zur Hand hatte) eine Kartoffelcremesuppe. Wirklich am allerbesten passt dieses leicht süßliche „Brot“ zu Chili con Carne. Vertraut mir in der Sache. Wenn ihr mir nie trauen würdet, aber dabei bin ich mir sicher, dass ich euch mit meinem Rat nicht enttäusche.
Zutaten
- 470 ml Buttermilch
- 2 Eier
- 340 g Maismehl (es geht ausnahmsweise auch Polenta alias Maisgrieß)
- 35 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 2 TL Natron
- 2 TL Salz
- 1 EL Zucker
- 3 EL Öl
Zubereitung
- Den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze (180°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und das Öl in einer 25cm Bratpfanne (die für den Backofen geeignet ist – also keine Plastikteile) erhitzen.
- Die Buttermilch mit den Eiern verquirlen.
- Die restlichen Zutaten in einer großen Schüssel mischen und ein kleine Mulde in der Mitte machen.
- In diese Mulde die Buttermilch-Mischung gießen und alles gut miteinander verrühren.
- In der Zwischenzeit sollte das Öl in der Pfanne bereits etwas rauchen.
- Nun das Öl etwas in der Pfanne schwenken und dann zum Teig geben und rasch verrühren.
- Den Teig wieder in die Pfanne gießen (es sollte ein Zischen zu hören sein).
- Die Pfanne in den Ofen stellen und das Cornbread für 20-25 min. backen.
- Es sollte etwas aufgehen, eine leichte Bräunen haben und sich vom Rand der Pfanne lösen.
- Herausnehmen und warm genießen.