Nein, mein Baiser weint nicht! Zumindest nicht wegen Traurigkeit. Diese kleinen goldenen Tröpfchen sind ganz einfach zu machen und sehen immer wieder schick aus. Heute ganz besonders auf dieser Mohn-Tarte aus dem Buch von Christina macht was . Welches ich euch heute auch vorstellen möchte. Also rein ins Geschehen. Als mich vor ein paar Wochen eine Nachricht erreichte, ob ich nicht vielleicht ein neues Buch lesen möchte, war ich sofort mit von der Partie. Die Nachricht kam von der lieben Christina und ich fand das wirklich lieb von ihr, dass sie mir ihr Erstlingswerk zukommen lies. Christina kenne ich von ihrem Blog (Christina macht was) und ihrem Instagram-Account, bei dem ich fleißig ihre Bilder mit Herzen versehe – was sie ja auch bei mir tut. Daher kann man schon sagen: „Wir kennen uns ein bisschen“.
Was ich aber hier nun ehrlich gestehen muss ist, dass ich mir das Buch unter normalen Umständen nicht gekauft hätte. Einfach aus dem Grund, dass ich mir erstens meist nur reine Backbücher kaufe und zweitens auch nicht so auf der vegetarischen Schiene fahre. Aber ich sollte von einem besseren belehrt werden. Denn dieses Buch ist nicht das typische „vegetarische Kochbuch“, was die meisten vielleicht bei dem Titelzusatz „… VEGGIE. LECKER. ANDERS.“ denken mögen. Hier nun aber ein paar Eckdaten zum Buch.
- Christina mach was – VEGGIE. LECKER. ANDERS – Christina Heß*
- Jan Thorbecke Verlag
- 136 Seiten, bebildert
- ISBN: 978-3-7995-1039-4
- 19.99 €
- Erschienen am: 8.2.2016
Das besondere an diesem Buch ist auch die Kapitel-Einteilung. Ich bin ja ein kleiner Fan davon, wenn es etwas gegen die Norm geht. Wie auch hier. Keine klassische Einteilung in Arten von Essen oder Jahreszeiten oder bestimmten Zutaten. Nein, es wird nach Körperteilen gekocht. Ja, NACH Körperteilen und nicht MIT Körperteilen. Deswegen startet das Buch ganz oben mit Kopf und Nase, wandert dann über das Herz zum Bauch und endet mit den Händen, welche ja bekanntlich zum Kneten da sind.
Zuerst dachte ich mit, dass das Kapitel mit den Händen etwas für mich sein wird, da man ja beim Backen etwas mehr damit arbeiten muss. Nene, falsch gedacht. Ich wurde sehr schnell in der Herz-Abteilung fündig, denn dort geht es relativ süß zu. Puh, es war eine relativ schwere Entscheidung, welches Rezept ich denn bloß für die Rezension her nehmen sollte. Aber als mich dann diese leckere Tarte mit der dicken Schicht Mohn und den goldenen Tränchen entgegenlachte, war meine Wahl getroffen. A Tarte it will be!
Aber ich habe mir natürlich nicht nur die süßen Rezepte in diesem Buch angesehen. Es wurde von vorne nach hinten und von hinten nach vorne durchgeblättert und mir alles genau anzusehen. De Rezepte sind durchwegs stimmig, exakt erklärt und laden ein, dass man etwas davon ausprobieren möchte. Und auch bei den Bildern, welche sie selbst geschossen hat, merkt man, dass sie ihrem Stil, welchen man von ihrem Blog kennt, treu geblieben ist. Nichts gestellt – einfach Christina.
Mein „Mohn“-Fazit:
Wie bereits oben erwähnt, hätte ich mir das Buch eben nicht bestellt, weil es simpel nicht in mein „Beuteschema“ passt. Dennoch bin ich jetzt sehr froh darüber, es in meiner „überschaubaren“ Sammlung an Büchern willkommen zu heißen. Christina hat damit ein klein wenig Auflockerung in den diesjährigen Buchjungle gebracht, denn mit dem einfachen Design, den tollen Bildern, den lecker einfachen Rezepten und dieser ungewöhnlichen Art von Kapiteleinteilung, hat sie etwas Neues geschaffen.
Ich werde mir jetzt noch ein Stückchen dieser leckeren Mohn-Tarte mit Tränchenbaiser abschneiden, mich wieder in meinen gemütlichen Sessel schmeißen und noch ein wenig in diesem Buch stöbern. Wer nun auch Lust bekommen hat, sich dieses Buch zu besorgen, der kann dies hier* machen. Und schaut doch auch einmal bei Christinas Blog vorbei – sie freut sich sicher über euren Besuch. Nun verabschiede ich mich aber wieder, wünsche euch noch ein wundervolles Rest-Wochenende, völlig tiefenentspannt. Bis dahin: Tschau!
P.S.: Danke noch einmal Christina, dass du mir dein Buch zur Verfügung gestellt hast. Und auch ein großes Dankeschön für die liebe Signatur im Buchinneren. Ich habe mich sehr gefreut.
Mohn-Tarte mit Tränchenbaiser
Materials
Mürbteig:
- 400 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 1 EL Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 200 g Butter klein gewürfelt und kalt
- 1 Ei
- 1-2 EL kaltes Wasser nach Bedarf
Füllung:
- 200 g Mohn gemahlen
- 400 ml Milch
- 50 g Butter klein gewürfelt
- 100 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 40 g Weizen- oder Dinkelgrieß
- 40 g Speisestärke
- 1 Ei verquirlt
Tränchenbaiser:
- 3 Eiweiß
- 1 Prise Salz
- 100 g Zucker
- 1 Packung Vanillezucker
Anleitungen
Für den Mürbteig:
- Alle Zutaten entweder im Food Processor oder schnell mit den Händen zu einem Teig formen. Wenn der Teig noch zu trocken ist, ein klein wenig vom kalten Wasser einarbeiten.
- Eine Tarteform (oder alternativ: Springform) mit 26 cm Durchmesser etwas einfetten.
- Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche zu einem Kreis von etwa 28-30 cm ausrollen und vorsichtig in die vorbereitete Form legen. Und fest drücken. Diese mit Alufolie bedecken und für mindestens 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.
- Währenddessen den Backofen auf 200°C Ober- und Unterhitze (180°C Umluft) vorheizen und den Rost in der Mitte platzieren.
- Nachdem der Mürbteig wieder schön kalt ist, den Boden samt der Alufolie mit Blindbackbohnen (Keramik oder einfach getrockenete Hülsenfrüchte) auslegen und für 15 min. backen. Danach rausnehmen und leicht abkühlen lassen. Alufolie samt Blindbackbohnen entfernen.
Für die Füllung:
- Alle Zutaten in einem Topf verrühren und bei mittlerer Hitze aufkochen lassen. Dabei ständig rühren, bis eine dickliche Masse entstanden ist.
- Diese in den vorgebackenen Boden füllen, glatt streichen und weitere 18 min. backen.
Für das Tränchenbaiser:
- In der Zwischenzeit das Eiweiß mit der Prise Salz anfangen steif zu schlagen und währenddessen den Zucker und Vanillezucker einrieseln lassen. Weiterschlagen, bis eine glänzende Baisermasse entstanden ist.
- Sobald die Backzeit der Mohnfüllung vorbei ist, diese aus dem Oben nehmen, diesen auf 180°C Ober- und Unterhitze (165°C Umluft) reduzieren und den Rost auf die unterste Schiene schieben.
- Das Baiser auf der Tarte verteilen und zurück damit in den Ofen für weitere 15 min. oder bis das Häubchen leicht bräunt.
- Rausnehmen und bei Zimmertemperatur abkühlen lassen. Die goldenen "Tränchen" kommen dann ganz von allein.
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