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[Family Sunday] Reisauflauf mit Apfelkompott – Her mit dem Seelenfutter!

Ein gesegnetes Allerheiligen miteinander. Wer sich jetzt vielleicht einen Allerheiligen Striezel an dieser Stelle gewünscht hat, dem kann ich damit trösten, dass es seit letztem Jahr hier einen gibt – naja, es gab auch zwischendurch eine verbesserte Variante, aber da dürft ihr selber nachforschen. Heute habe ich mein Nummer 1 Seelenfutter für trübe Herbsttage und unendliche ‚Mein Bauch ist ja so voll‘-Momente: Reisauflauf.

Reisauflauf ist im Prinzip nichts anderes als Milchreis, der noch mit Eier, Butter und Zucker gebacken wird. So simpel und doch so lecker. Da kommen meistens auch immer so Kindheitserinnerungen ans Tageslicht. Früher, bevor wir 1997 in unser Haus gezogen sind, haben wir noch bei Oma gewohnt und da war es dann immer Brauch, wenn noch zu viel Milch übrig war und der Bauern (welcher uns mit Milch vorsorgte) schon wieder vorbei kam, gab es einfach Reisauflauf.

Egal ob jetzt als Mittagessen für ganz besonders Süße, oder als Dessert, für mich ist und bleibt dieses Essen immer etwas ganz besonders. Und wisst ihr was dann das Ganze immer noch besonders gemacht hat. Oma hat dann immer eines ihrer wenigen Gläser vom Apfelkompott aufgemacht, welches sie im Herbst zusätzlich zubereitet hat. Denn unsere meisten Äpfel sind in die Most-Produktion gewandert. Da bleiben dann nur wenige übrig für so ein leckeres Kompott. Mit Birnenkompott könnte ich die ganze Ortschaft versorgen, aber Apfel war eine kleine Delikatesse. Und das ist es auch noch heute.

Deswegen habe ich mir überlegt, dass zu meinem Reisauflauf einfach eine schnellere Variante von Apfelkompott dazukommt. An Omas kommt es zwar bei weitem nicht ran, aber ich gab mein Bestes. Das tolle daran ist jedoch, da man es nicht haltbar machen muss, braucht man es nicht so lange kochen lassen. Denn ich kann euch eines versichern: Dieses Kompott überlebt nicht lange. Ach die schöne Kindheit, die auch manches Mal nicht so schön war. Ich kann mich noch genau an die unzähligen Diskussionen am Essenstisch erinnern, wenn einmal jemand nicht aufessen wollte. So sind die Omas eben.

Habt ihr vielleicht auch eine schöne oder nicht ganz so schöne Erinnerung an eure Kindheit, die eine Oma beinhaltet?

Bei uns steht heute Nachmittag die alt bewehrte Allerheilgen-Tradition am Programm: Jeden Friedhof abklappern. Immerhin brauchen unsere verstorbenen Verwandten ja auch Licht am Abend. Aber ich kann mich in diesem Fall sogar davor drücken. Bei mir steht am Dienstagnachmittag wieder eine Prüfung an und da muss jede freie Minute genutzt werden, um den Stoff noch irgendwie reinzupressen. Hilft ja nichts, da müssen auch so manche Traditionen gebrochen werden. Meine Ahnen werden es mir nachsehen, bestimmt!

Euch wünsche ich jetzt noch einen wunderbaren Sonntag, Start in den November, Vorzeit der Besinnlichkeit und des überaus grauen Wetters. Mir kommt schon vor, wie wenn jemand, sobald der Kalender den 11. Monat im Jahr anzeigt, den Himmel umfärbt. Vorbei mit Herbst und her mit Trübseligkeit. Aber wie ihr ja vielleicht schon wisst: ICH LIEBE ES! Zwar nicht wenn es schneit und ich mit dem Auto wo hin muss, aber sonst schon. Wir sehen uns am Mittwoch wieder und hoffentlich mit einem guten Gefühl nach der Prüfung. Bis dahin: TSCHAU!


REISAUFLAUF
MIT APFELKOMPOTT

Zutaten

Reisauflauf:

  • 1600 ml Milch
  • 300 g Rundkorn- oder Risottoreis
  • 1 Prise Salz
  • 120 g Butter, weich
  • 80 g Zucker
  • 6 Eier, getrennt
  • 1 Packung Vanillezucker
  • 40 g Zucker
  • Semmelbrösel, zum Austreuen

Apfelkompott:

  • 3-4 Äpfel, geschält und klein geschnitten
  • 160 ml Wasser
  • 50 g Zucker
  • 1 Prise Zimt
  • 1 Prise Nelken, gemahlen
  • 1 Prise Kardamom (Optional)

Zubereitung

  1. Für den Reisauflauf: Die Milch in einem hohen Topf leicht zum Köcheln bringen, den Reis und das Salz hinzugeben und unterrühren so lange (bei mittlerer Hitze) garen lassen, bis der Reis die Milch aufgesogen hat. Komplett abkühlen lassen.
  2. In der Zwischenzeit den Backofen auf 175°C Ober- und Unterhitze (150°C Umluft) vorheizen, den Rost in der Mitte platzieren und eine Auflaufform einfetten und mit Semmelbrösel ausstreuen.
  3. Die weiche Butter, mit dem Zucker (80 g) und dem Vanillezucker cremig rühren.
  4. Zum Butterabtrieb kommen dann die 6 Eigelbe hinzu und es wird solange gerührt, bis sich alles verbunden hat.
  5. Die Eiweißmit dem restlichen Zucker (40 g) steif schlagen.
  6. Dann den Butterabtrieb unter den ausgekühlten Milchreis rühren und die Eiweiß vorsichtig unterheben.
  7. Die Masse in die vorbereitete Auflaufform füllen und für ca. 40-50 min. backen oder bis der Auflauf braun ist.
  8. Für das Apfelkompott: In der Zwischenzeit für das Apfelkompott das Wasser, den Zucker, den Zimt, die Nelken und den Kardamom (Optional) in einem Topf verrühren, aufkochen und so lange köcheln lassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Zu diesem Sirup kommen dann die kleinen Apfelwürfel und bei niedriger Stufe solang einkochen lassen, bis die Äpfel weich werden.
  9. Beides genießt man am besten warm und frisch!
Euer Kevin von